ECU-TEST Release 2021.4

Highlights auf einen Blick

Update auf Python 3.9

ECU-TEST 2021.4 basiert auf Python 3.9, während ECU-TEST 2021.3 und frühere Versionen mit Python 3.7 ausgeliefert wurden.

In Python 3.9 gibt es inkompatible Änderungen, so dass unangepasster Code möglicherweise nicht lauffähig ist. Dies gilt auch für Packages, Anwender-Code und externe Python-Bibliotheken.

Hilfe zur Migration kann diesem Artikel unserer Knowledge Base entnommen werden.
ecu.test Release 2021.4 Python 3.9

Unterstützung weiterer Dateiformate für die nachgelagerte Analyse mit TEST-GUIDE

Mit der nachgelagerten Analyse durch TEST-GUIDE lassen sich Analyseaufträge auf Prüfstand-unabhängige ECU-TEST-Instanzen (PC, Virtuelle Maschine, Cloud) verteilen.

Dadurch werden wertvolle Testressourcen (wie z. B. HiL) nicht durch Auswertungen blockiert und der Testdurchsatz kann deutlich erhöht werden. Außerdem kann man durch Parallelisierung der Auswertung die durchzuführenden Testumfänge weiter skalieren.

Ab ECU-TEST 2021.4 werden alle in der Trace-Analyse verwendbaren Formate unterstützt, insbesondere auch ERG (IPG CarMaker) und OSI (ASAM).
ecu.test Release 2021.4 verschiedene Dateiformate

Probe Logger Protocol (PLP) in der Trace-Analyse

Aktuelle Mess-Hardware (wie z.B. Logger) erschließt sich mit separaten Messköpfen (sogenannten Probes) einen Zugriff auf die einzelnen Bussysteme des Bordnetzes. Dies ermöglicht es, flexibel auf die steigende Komplexität moderner Architekturen zu reagieren. ECU-TEST unterstützt bereits seit mehreren Releases das zugehörige Probe Logger Protocol (PLP) beim lesenden Live-Zugriff im Testfall, bei der Aufzeichnung und bei der Offline-Auswertung aus PCAPNG-Traces.

Mit dem aktuellen Release 2021.4 ist es möglich, auch Log-Nachrichten zu analysieren, die gemäß des DLT-Protokolls (AUTOSAR Diagnostic, Log and Trace) über PLP versendet und aufgezeichnet wurden.

Über ein Feature-Flag lässt sich darüber hinaus der Probe-Zeitstempel mit deutlich geringerer Latenz für die Analyse verwenden. Bei Interesse an diesem Feature wenden Sie sich bitte an unseren Support .
ecu.test Release 2021-4 Integration Logger und Probes in Bordnetz

Effiziente Filterung sehr hoher Ethernet-Datenraten

Aufbauend auf den Performance-Verbesserungen in ECU-TEST 2021.3 wurde für die aktuelle ECU-TEST Version ein optionaler Filter für den passiven SOME/IP Service-Zugriff realisiert. Bei Aktivierung des Filters durch den Aufruf des 'LearnBPFilter'-Jobs werden Verbindungen, die für den Testfall bzw. die Signalaufnahme nicht relevant sind, ressourcenoptimiert entfernt. Dadurch können ggf. Eingangsdatenströme bis in den Gigabit-Bereich live verarbeitet werden.

Zusammengefasst werden folgende Ergebnisse mit der Umsetzung erreicht:
  • Ungefiltert können nun Datenraten bis zu 300MBit/s effektiv verarbeitet werden.
  • Bei Aktivierung des Filters werden Datenströme, die live im Testfall analysiert werden sollen, je nach Anwendungsfall stark reduziert.
  • Wird die PCAPNG-Aufzeichnung in Kombination mit dem Filter verwendet, verringert sich die Größe der Aufnahmedatei, was zu einer Beschleunigung der Trace-Analyse führt.
  • Der angewendete Filter wird als Mitschnittkommentar in der PCAPNG-Datei dokumentiert.
  • Zusätzliche nutzerspezifische Filterkriterien können über den Job-Aufruf parametriert werden (beispielsweise um Videoströme zu filtern).

Hinweis: Falls die Datenströme das Probe Logger Protocoll (PLP) nutzen, kann der effiziente Filtermechanismus nur eingeschränkt angewendet werden. In diesem Fall greift für die Filterung ein langsamerer Fallback-Mechanismus.
ecu.test Release 2021.4 Filterung von Ethernet-Raten

Mini-Restbussimulation auf Ethernet-Basis

Mit der CAN und FlexRay Mini-Restbussimulation war es bereits in früheren Versionen von ECU-TEST möglich, einfache Simulationen (max. 20 Botschaften, min. 10ms Zykluszeiten) im Testfall zu beschreiben. Die Mini-Restbussimulation funktioniert nun auch für Ethernet. Die Signalwertparametrierung der Restbussimulation kann auf unterschiedliche Arten erfolgen:
  • Simulation von SOME/IP Service-Provider (als Python-Skript)
  • Simulation beliebiger Ethernet, TCP und UDP-Kommunikation (statisch als Bytefolge oder dynamisch Python-Skript)
Die Service-Simulation war bereits in vorhergehenden Versionen prototypisch nutzbar und kann jetzt produktiv eingesetzt werden. Da sich interne Schnittstellen nochmal geändert haben, können bestehende Simulationsskripte nicht wiederverwendet werden und müssen neu generiert und angepasst werden.
ecu.test Release 2021.4 Some IP und Ethernet Simulation
Die Service-Simulation war bereits in vorhergehenden Versionen prototypisch nutzbar und kann jetzt produktiv eingesetzt werden. Da sich interne Schnittstellen nochmal geändert haben, können bestehende Simulationsskripte nicht wiederverwendet werden und müssen neu generiert und angepasst werden.

Unterstützung des MACSec "Message authentication code" (ICV) beim passiven Lesen und der Trace-Analyse

ECU-TEST unterstützt beim passiven Lesen und bei der Analyse von PCAP-Aufzeichnungen die Nutzung von MACSec (IEEE 802.1AE) übertragenen Daten, die den ICV enthalten. Davon profitieren alle darüberliegenden Kommunikationsprotokolle (SOME/IP, DLT, ...).

Die verschlüsselte Kommunikation wird weiterhin nicht unterstützt.

FlexRay: Unterstützung von zwei Kaltstartknoten für Vector-Hardware

Um einen FlexRay-Bus hochzufahren, benötigt man am Prüfplatzaufbau zwei Kaltstartknoten. Mit ECU-TEST war es bereits möglich, einen weiteren FlexRay-Teilnehmer als Kaltstartknoten zu konfigurieren. Neu ist die Möglichkeit, auf einem Controller auch den zweiten Kaltstartknoten zu aktivieren.

Dafür steht in der Testbench-Konfiguration für Vector als Kaltstartverhalten zusätzlich die Option Both zur Verfügung.

Hinweis: Damit die Funktion nutzbar ist, wird die Advanced-Lizenz der Vector XL API vorausgesetzt.
ecu.test Release 2021.4 Testbench-Konfigurator für Vector-Hardware

Unterstützung CarMaker unter Linux

Mit der neuen Version 2021.4 unterstützt ECU-TEST das Testen von ADAS/AD-Funktionen mit CarMaker unter Linux. Bisher liefen die Tests nur, wenn CarMaker unter Windows lief. Dabei wird für CarMaker unter Linux der gleiche Funktionsumfang wie unter Windows angeboten.

Initiale CARLA Anbindung (LifeCycle Management + Trace-Analyse)

CARLA ist eine Open-Source-Simulations-Software, um die Entwicklung, das Training und die Validierung von autonomen Fahrsystemen zu unterstützen.

Die Plattform enthält unter anderem:
  • die vollständige Steuerung statischer (Stadtgrundrisse, Karten, Gebäude) und dynamischer (Fahrzeuge, Passanten) Akteure
  • die flexible Spezifikation von Fahrzeugsensoren
  • die Einstellung verschiedener Umweltbedingungen
ecu.test Release 2021.4 CARLA Simulations-Software
Für ECU-TEST wurde mit der Version 2021.4 eine initiale CARLA-Anbindung geschaffen. Damit können CARLA-Aufzeichnungen direkt aus ECU-TEST gestartet und gestoppt werden (Standardtestschritte; synchron/asynchron). Die Aufnahmedatei wird automatisch an die Trace-Analyse weitergereicht.

Für jedes Fahrzeug wird im Signalbaum ein Sensor von jedem Typ angezeigt (ausgenommen "Bild"-Sensoren, wie RGB, Lidar, etc.).

Falls ein Sensor bei der Aufzeichnung nicht vorhanden sein sollte, entsteht in ECU-TEST zum Aufzeichnungszeitpunkt kein Fehler. Das Signal ist in der Aufnahme einfach nicht enthalten – soll das fehlende Signal in der Trace-Analyse bewertet werden, kommt es weiterhin zum Fehler.

Flexibler Package-Export für ALM-Systeme

ECU-TEST bietet mit seinen Test-Packages die Möglichkeit, sowohl die Testfall-Spezifikation als auch die Testfall-Implementierung zu bearbeiten.

Die Testfallspezifikation soll in vielen Fällen in ein Testmanagement-System bzw. ALM-System exportiert werden.

Mit ECU-TEST 2021.4 ist es jetzt möglich, in diese Export-Funktion mittels projektspezifischer Skripts einzugreifen, um noch flexibler definieren zu können, welche Aspekte eines Test-Packages in das jeweilige Zielsystem exportiert werden sollen.

Dadurch ist es möglich, immer genau den für das jeweilige Projekt am besten passenden Abstraktionsgrad zwischen Testmanagement und Testfallimplementierung zu erreichen.
ecu.test Release 2021.4 Implemitierung in Testmanagement- und Alm Systeme

Erwartungen an mehrdimensionale strukturierte Signale formulieren

Bei servicebasierter Kommunikation mit Ethernet oder bei Sensormodellen mit OSI müssen oft Signale analysiert werden, die Bestandteil einer Liste oder eines Vektors sind.

Neben dem direkten Indexzugriff auf die entsprechenden Größen kann nun in der Trace-Analyse eine Erwartung an alle Elemente bzw. mindestens ein Element der Struktur gestellt werden.

Die Auswahl erfolgt im Berechnungsschritt unter der Option Matrix-/Vectorbehandlung auf der Karte Option. Die Erwartung an die einzelnen Komponenten wird zuvor im Erwartungsblock konfiguriert.

Alternativ können die Operationen all(), any(),min() und max() im Ausdruck aufgerufen werden. Dies ist vor allem hilfreich, wenn man berechnete logische Signale speichern möchte.

Auch höherdimensionale Verallgemeinerungen werden unterstützt.
ecu.test Release 2021.4 Formulieren von Erwartungen an strukturierten Signalen

Diagnose-Browser API zur Abfrage aller Diagnose-Services und Statustabellen für ODX-Beschreibungen

Um in den jeweiligen Integrationsstufen testen zu können, welche Diagnose-Services freigeschaltet sind und ob sich diese wie spezifiziert verhalten, kann man nun die Diagnose-Beschreibungsdatei abfragen. Realisiert ist diese Lösung über die neue Diagnose-Browser-API, mit der alle Services und deren Metainformationen ausgelesen werden können.

Mit diesen Informationen und der Möglichkeit, Diagnosetestschritte per API zu generieren, können Diagnosetestfälle und ganze Test-Suiten generiert werden.
ecu.test Release 2021.4 Diagnose Browser API